KI@FiberPlacement | Automated Fiber Placement (AFP) für die digitale Transformation

Effiziente Produktion von Hochleistungsfaserverbundstrukturen

Ursprünglich verwendete Handlegeverfahren werden heute zunehmend durch automatisierte Legeverfahren wie Automated Fiber Placement (AFP) ersetzt. Ein Grund hierfür ist die stetig wachsende Stückzahl bei der Produktion von Bauteilen für Luftfahrtanwendungen. Zusätzlich spielt das aktuell aufkommende Thema »Urban Air Mobility« eine Rolle (siehe z. B. RACER und BTfly). Mit prognostizierten 100.000 Passagierdrohnen im Jahr 2050 werden Produktionsraten erforderlich, die eher an die Automobilbranche erinnern.

Das Automated Fiber Placement hat das Potenzial, manuelle Fertigungsabläufe deutlich zu reduzieren, um eine entsprechende wirtschaftliche und reproduzierbare Produktion in der geforderten Stückzahl zu ermöglichen. Die belastungsgerechte automatisierte Ablage der Verstärkungsfasern ist der Schlüssel für die gewichtsoptimierte und kostengünstige Realisierung von Hochleistungsfaserverbundstrukturen. Darüber hinaus kann so der produktionsbedingte Halbzeugverschnitt, welcher bei klassischen Verfahren und Prozessen je nach Bauteilkomplexität zwischen 25 und 50 Prozent betragen kann, deutlich reduziert werden.  

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Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung
Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie
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Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie
Kofinanziert von der Europäischen Union
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Kofinanziert von der Europäischen Union

Automatisierte Datenverarbeitung mittels Künstlicher Intelligenz

Durch den großen Anteil der Automatisierung in diesen Prozesstechnologien ist der Einsatz von Sensorik und gesteuerter Aktuatorik unumgänglich. Hinzu kommt die komplette Anlagenperipherie und ihr Einfluss auf die Prozesskette (Umgebungsbedingungen, Legewerkzeuge etc.). Die entstehenden Daten werden zum Teil bereits erhoben und lokal gespeichert. Dies gilt vor allem für die Anlagendaten (Geschwindigkeiten, Leistungen etc.) sowie die Umgebungsbedingungen. Eine automatische Weiterverarbeitung und das Einbinden der kompletten Anlagenperipherie ist aktuell nicht weit verbreitet, birgt jedoch großes Potenzial zur ganzheitlichen Optimierung dieser Fertigungstechnologien und ist damit die Basis für den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI).

Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Fiber Placement: Digitaler Zwilling im CAD Rendering
© Fraunhofer IGCV
Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Fiber Placement: Digitaler Zwilling im CAD Rendering

Digitalisierung von Automated Fiber Placement mit intelligenter Prozess- und Qualitätsüberwachung für den digitalen Zwilling

Das Teilprojekt »KI@FiberPlacement« fokussiert die Erschließung des Potenzials von KI innerhalb der roboterbasierten und materialeffizienten Fiber Placement Gesamtprozesskette. Dafür müssen entsprechende Hardwarevoraussetzungen im Bereich der Anlagen- und Steuerungstechnik sowie im Bereich des Online-Prozess-Monitorings und im Aufbau einer neuen Systemarchitektur geschaffen werden.

In einem ersten Schritt wird daher die im Kalenderjahr 2010 beschaffte Coriolis Composites C1 Anlage komplett durch eine Anlage neuester Generation ausgetauscht. Zusätzlich werden die Weichen für die Vernetzung und Digitalisierung der einzelnen Prozessschritte (Bauteildesign, Manufacturing Engineering, Produktion etc.) hin zum digitalen Bauteil- und Anlagenzwilling gelegt.

Durch das Zusammenführen der prozessübergreifenden Daten und den Transfer zwischen den Einzelschritten werden neue Optimierungsbereiche identifiziert. Dies beginnt bereits mit der Bauteilauslegung, die einen direkten Einfluss auf die Legepfadplanung und Bauteilarchitektur hat. Nur durch Einbeziehung aller Prozess- und Anlagencharakteristika im Design kann ein fertigungsgerechter Bauteilentwurf entstehen.

Weitere interessante Referenzprojekte zu diesem Thema:

ProAir

Entwicklung von Szenarien zur kostengünstigen Herstellung von Teilstrukturen eines Hubschraubers

OSFIT

Entwicklung einer effizienten Gesamtprozesskette zur Herstellung von integralen, thermoplastischen Composite Flugzeugspanten

BTfly

Automatisierte Variation und Bewertung von Composite-Bauteilen entlang ihres Lebenszyklus

From TRL2 to Take-off

Entwicklung einer CFK-Fertigungsprozesskette (u.a. mit Premium AEROTEC GmbH), die eine erhebliche Gewichts- und Kostenreduktion im Vergleich zur heutigen Titanbauweise ermöglicht

KI-Produktionsnetzwerk Augsburg

Neue Möglichkeiten für die regionale Industrie

Zusammenarbeit

Wir finden gerne eine individuelle Lösung für Ihr Anliegen.

Branchenlösungen

Die Schlüsselbranchen des Fraunhofer IGCV:

  • Maschinen- und Anlagenbau
  • Luft- und Raumfahrt
  • Automotive und Nutzfahrzeuge

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Referenzprojekte

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