KI trifft auf Composite-Fertigung: SAMBA Pro Fiber Patch Placement Anlage des Fraunhofer IGCV in der neuen »Halle 43« der Universität Augsburg

Die SAMBA Pro Prepreg Anlage des Fraunhofer-Instituts für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV hat ihre neue Heimat in der »Halle 43« der Universität Augsburg gefunden, einer KI-Forschungshalle, die im Juni 2023 eingeweiht wurde. Die Produktionsanlage ist nun im Einsatz und dient der Erforschung innovativer Ansätze im Bereich des maschinellen Lernens. Darüber hinaus steht sie Unternehmen unterschiedlicher Branchen in Projekten mit dem Fraunhofer-Institut zur gemeinsamen Technologie- und Anwendungsentwicklung zur Verfügung.

Cevotec Samba Pro Prepreg Fiber Patch Placement Anlage
© Fraunhofer IGCV
Cevotec Samba Pro Prepreg Fiber Patch Placement Anlage

Das Fraunhofer IGCV widmet sich der Erforschung und Entwicklung von automatisierten Composite-Fertigungstechniken, insbesondere unter Einsatz von KI und Digitalisierung. Fiber Patch Placement (FPP) ist eine dieser Techniken und hat in der Produktion erhebliche Relevanz erlangt, weshalb das Fraunhofer IGCV bereits im Jahr 2020 eine SAMBA Pro Prepreg Anlage von Cevotec in Betrieb nahm. Im Zuge der Gründung des Augsburger KI-Produktionsnetzwerks, dem auch das Fraunhofer IGCV angehört, wurde beschlossen, die SAMBA Pro Prepreg Anlage in die Forschungshalle der Universität Augsburg zu verlagern. Das Hauptziel dieses Produktionsnetzwerks besteht darin, KI-basierte Produktionstechnologien an der Schnittstelle zwischen Materialien, Fertigungstechnologien, datenbasierter Modellierung und digitalen Geschäftsmodellen zu erforschen.

Dr. Renato Bezerra, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter am Institut, äußert sich zur Inbetriebnahme: »Die Inbetriebsetzung der FPP-Anlage eröffnet uns hervorragende Voraussetzungen, um die Forschung in den Bereichen Digitalisierung und KI in der Composite-Fertigung voranzutreiben. Die Gegebenheiten sowohl in der Umgebung als auch im bereits existierenden KI-Produktionsnetzwerk schaffen optimale Rahmenbedingungen, um solche Ansätze zu untersuchen. Wünschenswert wäre es, erfolgreich erprobte Ansätze, die an der FPP-Anlage entwickelt wurden, auch auf andere Fertigungstechnologien übertragen zu können, so Bezerra. Weiterhin unterstreicht er, dass neben der Forschung in den Bereichen KI und Digitalisierung, interessierte Partner an der SAMBA Anlage die Machbarkeit von Bauteilen im FPP-Design erforschen und bewerten sowie Bauteile entwickeln können, die für die Serienfertigung geeignet sind.«

Die SAMBA Anlage von Cevotec zeichnet sich durch eine Laserschneideeinheit aus, die höchste Flexibilität bei der Gestaltung von Geometrien und Patch-Kanten gewährleistet. Eine temperaturgesteuerte Materialzuführung garantiert dabei die präzise Verarbeitung vorimprägnierter Materialien in einer kontrollierten Umgebung. In der Anlage werden die bewährten Roboter TP80 (Pick-and-Place-Roboter) und TX200 (Toolmanipulator) von Stäubli eingesetzt. Diese Kombination ermöglicht eine effiziente Platzierung komplexer Formen mit mittleren bis kleinen Abmessungen durch die Realisierung einer hohen Legefrequenz in Verbindung mit äußerst präziser Positionierung.

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