Faserverbundwerkstoffe stellen ein zukunftsträchtiges Material dar und sind aus heutigen High-Tech-Anwendungen nicht mehr wegzudenken. Ob Sportgeräte, Raketen, Flugzeuge aus Carbonfasern, schusssichere Westen und Crashbauteile aus Aramidfasern oder Rotorblätter für Windkraftanlagen und Baustoffe aus Glasfasern - hoch belastete Bauteile kommen nicht mehr ohne Faserverstärkungen aus. Grund hierfür sind die hervorragenden Eigenschaften der im Verbund eingebrachten Fasern. Damit diese auch zum Tragen kommen, müssen die Lasten mittels der umgebende Polymer-Matrix zwischen den Fasern verteilt werden. Für einen optimalen Lastübertrag bedarf es einer hohen Faser-Matrix-Haftung (FMH). Somit stellt die FMH eine wichtige Kerngröße der Verbundwerkstofftechnik dar. Um sie zu optimieren, muss sie messtechnisch erfasst und bewertet werden.
Derzeit ist eine Charakterisierung der FMH mittels präparativ aufwändigen und damit teuren makromechanischen Prüfverfahren oder mittels nicht-standardisierten mikromechanischen Messverfahren an Einzelfasern möglich. Eine schnelle, effektive und damit an die Bedarfe der Industrie angepasste, standardisierte mikromechanische Prüfung ist heute noch nicht verfügbar.