Vom Praktikanten zum Industrieexperten: Bilderbuchkarriere dank Forschungsmaster am Fraunhofer IGCV
Über einen Aushang am Schwarzen Brett kam Albrecht Lottermoser als Pflichtpraktikant an das Fraunhofer IGCV. Das war vor genau zehn Jahren. In dieser Zeit arbeitete er sich vom Masterstudent hoch zum Wissenschaftlichen Mitarbeiter und übernahm die Position des Gruppenleiters. Schließlich schaffte er dank seiner jahrelangen Expertise auch den Sprung in die Industrie. Eine Bilderbuchkarriere, die maßgeblich durch den Masterstudiengang Applied Research in Engineering Science (MAPR) seinen Anfang fand. Ein Forschungsmaster, bei dem Studierende in Forschungseinrichtungen oder Unternehmen praxisnahe Großprojekte betreuen und zeitgleich an unterschiedlichen Hochschulen in Bayern Kurse und Vorlesungen besuchen. Am Fraunhofer IGCV durchlief Albrecht Lottermoser als erster Student das dreisemestrige Studienprogramm. Im Interview erzählt er, was den Forschungsmaster am Fraunhofer IGCV für ihn so besonders gemacht hat und ob er ihn weiterempfehlen würde:
Albrecht, wieso hast du dich für den MAPR-Studiengang am Fraunhofer IGCV entschieden?
Der Forschungsmaster vereint das Beste aus zwei Welten: Studium und Beruf. Das Gelernte direkt anhand innovativer Technologien und modernster Anlagen in die Tat umsetzen, das war mir besonders wichtig. Am Fraunhofer IGCV war das von Anfang an möglich. Durch den starken Bezug zur Praxis und dem engen Kontakt zur Industrie konnte ich zudem die theoretischen Inhalte aus meinen Vorlesungen viel leichter verstehen und verinnerlichen. Für das Fraunhofer IGCV habe ich mich außerdem entschieden, weil dort die Nähe zur angewandten Forschung und zum wissenschaftlichen Arbeiten weiterhin gegeben ist. Dieser Aspekt wäre mir bei einem klassischen Unternehmen zu kurz gekommen.
Studieren und arbeiten, das klingt nach viel Arbeit.
Das war es auch. Aber für mich bedeutete der Forschungsmaster vor allem Gestaltungsfreiheit und Selbstbestimmung. Als Masterstudent war ich am Fraunhofer IGCV als Vollzeit-Hilfswissenschaftler im Forschungsfeld der mobilen Robotik angestellt. Auf diese Weise habe ich meinen Lebensunterhalt mit studien- und berufsrelevanten Inhalten verdient. Zudem konnte ich meine Vorlesungen und Kurse nach meinen eigenen Interessen frei wählen und an jeder der neun beteiligten Hochschulen in Bayern besuchen. Dadurch habe ich mir ein großes Netzwerk zu anderen Studierenden und Wissenschaftler:innen aufgebaut, von dem ich während meines Studiums, aber auch heute noch profitiere. Diese Kombination reizte mich besonders im Vergleich zu einem klassischen Ingenieursstudium. Zudem konnte ich schon als Student in mein späteres Berufsleben schnuppern und für mich klären, ob ich auf dem richtigen Weg bin. Dafür habe ich dann auch gerne mehr Zeit investiert.
Du hast am Fraunhofer IGCV ein Großprojekt im Bereich der mobilen Robotik übernommen. Wie war das?
Als ich meinen Master begonnen habe, wurde am Fraunhofer IGCV der erste mobile Roboter angeschafft. Meine Aufgabe war es, zu untersuchen, wie man diesen Roboter, der eigentlich für den Reinraum bestimmt war, in der Produktion für Logistiktätigkeiten verwenden kann. Dafür habe ich ihn in Betrieb genommen und untersucht, wie er an verschiedene Positionen navigiert und mit seinem beweglichen Part verschiedene Aufgaben erfüllen kann. Das war ein komplett neues Arbeitsfeld, nicht nur für das Fraunhofer IGCV, sondern auch für mich. Es war schon etwas Besonderes, auf diese Weise die theoretischen Inhalte aus meinem Studium in die Tat umzusetzen und die Ergebnisse direkt sehen zu können. Gleichzeitig habe ich sehr viel Vertrauen von meinen Teamkolleg:innen genossen, und das als noch weitgehend unerfahrener Student. Diese positive Erfahrung hat mich auch dazu ermuntert, in meinem aktuellen Job ein für mich neues und weiterführendes Terrain in der IT-Branche zu begehen.
Apropos Job… deine Karriere am Fraunhofer IGCV endete nicht mit deinem Studienabschluss, richtig?
Genau. Eigentlich fing sie danach erst richtig an. Der Forschungsmaster zielt darauf ab, dass seine Absolvent:innen an der entsprechenden Partnereinrichtung beruflich Fuß fassen. So soll ihnen auch eine anschließende Promotion leichter gemacht werden. Das ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Natürlich ist die fachliche Betreuung für die Partnereinrichtungen sehr zeitintensiv. Allerdings gewinnen sie bei einer anschließenden Anstellung einen hervorragend ausgebildeten und voll integrierten Mitarbeitenden. Das ist in Anbetracht des aktuellen Fachkräftemangels eine lohnende Investition. Ich konnte mich am Fraunhofer IGCV kontinuierlich weiterentwickeln. Beruflich, aber auch persönlich. Nach drei Jahren als Wissenschaftlicher Mitarbeiter wurde mir im Zuge meiner Arbeit die Position als Gruppenleiter angeboten. Besonders schön fand ich es, dass ich auch selbst einen MAPR-Studenten betreuen und auf seinem Weg unterstützen durfte. So schloss sich für mich der Kreis.
Als Student und Betreuer hast du beide Seiten des Forschungsmasters kennengelernt. Wem würdest du das Studium am Fraunhofer IGCV weiterempfehlen?
Der MAPR steht genau wie die Fraunhofer-Gesellschaft selbst für angewandte Forschung. Wer also praktisch forschen und arbeiten möchte, ist am Fraunhofer IGCV genau richtig. Gerade die hervorragende technische Ausstattung ermöglicht spannende Projekte am Puls der Zeit. Gleichzeitig sollte man Freude daran haben, im engen Kontakt mit der Industrie zu stehen und reale Herausforderungen anzugehen. Trifft beides zu, dann möchte ich alle Interessierte dazu ermutigen, diesen Schritt zu gehen. Neben einer sehr wertschätzenden Arbeitsatmosphäre erwartet die Studierenden ein praxisnahes Studium und später eine vielversprechende Karriere.
Informationen zum MAPR-Studiengang beispielsweise an der Hochschule Augsburg unter Applied Research (M. Sc.) (tha.de).
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