Digitale Assistenzsysteme in der variantenreichen Fertigung und Montage

Mit intelligenten Brillen, Armbändern und Handschuhen – sogenannte Wearables – existieren zahlreiche technologisch innovative Möglichkeiten zur Mitarbeiterunterstützung, deren Potenzial es für die Produktion zu erschließen gilt. Neue und ungelernte Mitarbeiter schneller anzulernen, weltweit Supportdienstleistungen per Remote anzubieten und ältere Mitarbeiter länger im Berufsleben zu halten sind Wettbewerbsvorteile für bayerische Unternehmen, die mit digitalen Assistenzsystemen realisiert werden können.

 

Problemstellung

Durch die wachsende Nachfrage an kundenindividuellen Produkten und zunehmend kürzeren Innovationszyklen steigt die zu beherrschende Variantenzahl stetig an. Bei Arbeitsaufgaben in der variantenreichen Fertigung und Montage müssen die Arbeitsanweisungen entsprechend variantenreich gestaltet werden, wie die herzustellenden Produkte selbst – dafür bieten sich Arbeitsanweisungen in digitaler Form zur individuellen Mitarbeiterunterstützung an. Um Investitionen in digitale Assistenzsysteme zu beschleunigen ist eine bessere Bewertung der zu erzielenden Vorteile hilfreich. Eine Erprobung unterschiedlicher digitaler Assistenzsysteme würde helfen konkrete Vorteile digitaler Assistenzsysteme zu erkennen und zu messen. Die Ergebnisse könnten als Richtwert für zukünftige Umsetzungen digitaler Assistenzsysteme herangezogen werden und so Entscheidungsprozesse deutlich beschleunigen.

 

Zielsetzung

Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, einen Methodenbaukasten für die Auswahl und Umsetzung anwendungsfallspezifischer digitaler Assistenzsysteme in der variantenreichen Fertigung und Montage zu entwickeln. Dieser Baukasten soll Unternehmen anhand eines strukturierten Verfahrens ermöglichen, das für ihren jeweiligen Anwendungsfall optimale Assistenzsystem auszuwählen und einzuführen.

Vorgehen

Um die Zielsetzungen zu erfüllen werden fünf Arbeitspakete durchgeführt: eine Anforderungsanalyse (AP 1), die Klassifizierung digitaler Assistenzsysteme (AP 2), Entwicklung eines Fähigkeitenmodells (AP 3), Erstellung eines Handlungsleitfadens (AB 4) sowie die Umsetzung an einem Demonstrator und die Evaluation des Projekts (AP5).

 

Ergebnisse und Nutzen

Neben dem kontinuierlichen Einsatz digitaler Assistenzsysteme ist auch ein temporärer Einsatz zu Schulungszwecken denkbar. Auch für die Produktionsmitarbeiter bieten digitale Assistenzsysteme Vorteile: die Qualität der eigenen Arbeit steigt, die höhere Effizienz sichert Arbeitsplätze und Schulungen durch Assistenzsysteme helfen bei der Erweiterung der Fähigkeiten und Kenntnisse der Mitarbeiter.

Der generierte Handlungsleitfaden soll Empfehlungen enthalten, die die Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektroindustrie unter anderem mit Hilfe eines Methodenbaukastens bei der einfachen, zielgerichteten sowie kostengünstigen Einführung digitaler Assistenzlösungen unterstützen.

© Fraunhofer IGCV

Forschungspartner und kooperierende Unternehmen

Auftraggeber

KME - Kompetenzzentrum Mittelstand GmbH

http://www.kme-mittelstand.de/

 

Forschungspartner

Herr Prof. Dr.-Ing. Gunther Reinhart
Fraunhofer-Institut für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV
Am Technologiezentrum 10
86159 Augsburg

 

Kooperierende Unternehmen

  • BHS Corrugated GmbH
  • Bosch Rexroth AG
  • Brückner Maschinenbau GmbH & Co. KG
  • DE software & control GmbH
  • DEHN + SÖHNE GmbH + Co.KG
  • F.EE GmbH
  • Kathrein-Werke KG
  • RIBE Anlagentechnik GmbH
  • WAREMA Renkhoff SE
  • Wolf GmbH

Zusammenarbeit

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Branchenlösungen

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  • Maschinen- und Anlagenbau
  • Luft- und Raumfahrt
  • Automotive und Nutzfahrzeuge

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