Neubau des Institutsgebäudes Am Technologiezentrum 2
2008 lobte die Stadt Augsburg gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) einen Realisierungswettbewerb für den Bau eines Forschungsinstitutes zur anwendernahen Forschung in den Bereichen Leichtbauproduktion und Chemische Technologie aus. Enno Schneider Architekten aus Berlin erhielten den ersten Preis und Realisierungsauftrag.
Die beiden Einrichtungen stellen den ersten Baustein des Engineering Campus Augsburg dar, der sich durch eine Mischung aus Forschung und Entwicklung, wissenschaftsnaher Dienstleistung und Produktion auszeichnen soll. Das neue IGCV-Gebäude ist mit der Wahl des Standortes Teil des Innovationsparks Augsburg.
Eckdaten
Bauzeit: 09 / 2011 - 03 / 2013
Kosten: 10,4 Mio. €
Büro- und Laborgebäude: 1460 m2. Sechs Stockwerke mit mehr als 70 Arbeitsplätzen
Technikumshalle: 1200 m2. Die Stahlleichtkonstruktion steht in Analogie zum Thema Leichtbau
September 2009: Spatenstich für den Neubau
Anfang April 2011: Baubeginn
Ende April 2012: Rohbaufertigstellung
Februar 2013: Projektgruppe FIL des Fraunhofer ICT bezieht Neubau
Mai 2013: Offizielle Einweihung Forschungszentren DLR-ZLP und FhG-ICT/FIL (heute IGCV) in Augsburg
Fördermittelgeber: Europäische Union "Investition in Ihre Zukunft "Europäischer Fonds für regionale Entwicklung, Freistaat Bayern, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Stadt Augsburg
Beschreibung des Gebäudes
Das sechsgeschossige Gebäude bietet Platz für Verwaltungs- und Forschungsbüroräume, Besprechungsräume, Laborräume für chemische/physikalische Experimente, haustechnische Einrichtungen sowie ein einladendes Foyer. Durch einen Verbindungsgang ist das Büro- und Laborgebäude mit dem Technikum, dem zugehörigen Hallengebäude, verbunden.
Die Materialwahl und Kontur der Hallengebäude sowie ihre starke Auskragung zu den beiden Giebelseiten stellen bewusst Analogien zu den Aufgaben der Forschungsinstitute (Leichtbau) dar. Im Bereich der Büro- und Laborflächen bildet eine vorgehängte feingliedrige Fassade aus grauen Keramikplatten einen spannungsvollen Kontrast. Keramik als altes Material, das weiterentwickelt, zeitgemäß produziert und angewendet wird, steht in bewusstem Gegensatz zu den leichten Materialien Wellblech und Polycarbonat. Durch die versetzte der in einen kleinen Park eingebetteten Gebäuderiegel ergeben sich für die Büro- und Laborarbeitsplätze spannungsvolle Ausblicke in den Freiraum. Da mit einem Wachstum der Institute zu rechnen ist, sieht das architektonische Konzept eine problemlose Erweiterung der Hallen vor: die nördlichen Fassaden werden demontiert und versetzt.
Energetisch wurde die Gebäudehülle so konzipiert, dass sie 20 Prozent unter den Anforderungen der z.Zt. gültigen Energieeinsparverordnung EnEV liegt.
Auf dem gleichen Grundstück befindet sich der Neubau des Instituts ZLP des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), welcher in gleicher architektonischer Gestaltung konzipiert wurde. Die beiden Einrichtungen stellen sich der Aufgabe, automatisierbare Produktionsprozesse zu entwickeln, um den Einsatz neuer Werkstoffe im Leichtbau (z.B. für Flugzeuge und Kraftfahrzeuge) zu ermöglichen.
