Building Information Modeling und Fabrikplanung

Verknüpfung von Fabrik- und Gebäudeplanung mit BIM

Was ist BIM in der Fabrikplanung?

Die Fabrikplanung bezieht sich grundsätzlich auf alle Bereiche, welche in direkter Verbindung mit der Produktion stehen. Für einen effizienten und zielgerichteten Fabrikbetrieb muss neben der Produktion auch das Gebäude auf die Nutzungsanforderungen ausgelegt werden.

Oftmals verlaufen die Planung des Gebäudes und des Produktionssystems losgelöst voneinander, was zu Fehlplanungen und damit einhergehend zu Verzögerungen und hohen Kosten führen kann. Denn gerade in der Fabrikplanung ist eine umfangreiche Kommunikation der verschiedenen Fachbereiche (Produktionssystem-, TGA-, Tragwerksplanung etc.) notwendig, da das Produktionssystem in der Fabrik eine Vielzahl an Anforderungen an das Fabrikgebäude stellt.

Fabrikplanung mit BIM
BIM-Modell für die Planung des Fraunhofer IGCV-Standorts in Garching

Die Verknüpfung der beiden Planungsprozesse über digitale Tools und Methoden, wie das Building Information Modeling (BIM), schafft einen kollaborativen Planungsansatz und kann die Planungseffizienz deutlich steigern. In der Gebäudeplanung wird bereits vermehrt mit BIM als kollaborative Arbeitsmethodik geplant. BIM ermöglicht die Zusammenarbeit aller am Bauprozess beteiligten Gewerke, indem relevante Informationen regelmäßig ausgetauscht und synchronisiert werden. Dieses Vorgehen ist in der untenstehenden Abbildung verdeutlicht.

Grundlage von BIM bilden zentral gespeicherte, digitale 3D-Modelle, die mit nicht-geometrischen Informationen verknüpft sind. Dadurch können potenzielle Probleme frühzeitig erkannt und die Effizienz in Planungsprojekten gesteigert werden.

Visualisierung von Anlagenstandorten durch Kombination der Modelle
© Fraunhofer IGCV
Zusammenführung der Teilmodelle zu einem Gesamtmodell in der Fabrikplanung

Unsere Kompetenzen im Bereich der BIM-Methodik

Building Information Modeling und Fabrikplanung
© Fraunhofer IGCV
Zusammenarbeit der Fachbeteiligten an einheitlichen BIM-Modellen

In Projekten werden folgende Themen behandelt:

Workshops zum Thema BIM in der Fabrikplanung:

  • Einstieg in das Thema BIM
  • Ermittlung, welche Grundlagen bei dem Unternehmen bereits vorhanden sind
  • Gemeinsame Entwicklung möglicher BIM-Ziele und -Anwendungsfälle
  • Entwicklung einer unternehmensspezifischen BIM-Strategie
  • Erfassung des derzeitigen Planungsprozesses und Ableitung eines neuen Soll-Prozesses für die Fabrikplanung mit BIM
  • Definition individueller BIM-Ziele und BIM-Anwendungsfälle
  • Recherche und Empfehlung geeigneter Softwaretools zur Umsetzung des neuen Planungsprozesses mit minimalem Informationsverlust
  • Analyse der Aufgaben zur Implementierung der Strategie und Entwicklung einer Roadmap

Visualisierung der BIM-Modelle:

  • Erstellung hochwertiger Renderings von Planungsständen
  • Interaktive Visualisierung der Modelle in VR

Kontakt: Anja Munzke | Fabian Bermpohl

Projekt »FaBIM«

FaBIM - Fabriken ganzheitlich planen, bauen und betreiben mit Building Information Modeling

 

Das Forschungsprojekt FaBIM verfolgt das Ziel, einen ganzheitlichen Ansatz für die Planung, den Bau und den Betrieb von Fabriken durch den Einsatz von Building Information Modeling (BIM) zu entwickeln und umzusetzen. In der Baubranche wird die BIM-Methodik bereits unterschiedlich eingesetzt, ist im Kontext der Fabrikplanung jedoch noch wenig erforscht. Im Zentrum des Projekts steht daher die Entwicklung einer Open BIM-basierten Fabrikplanung, die eine Integration von Produktionssystemen und Gebäuden ermöglicht. Die frühe Zusammenarbeit und Koordination der beiden Fachdomänen ermöglicht das frühzeitige Erkennen und Beheben von Planungsfehlern. Wechselwirkungen wie bspw. zwischen dem Tragwerk, der Medienversorgung sowie gesetzlichen Vorgaben (z.B. Fluchtweglängen) können während des Planungsprozesses immer wieder abgeglichen und auf Konsistenz geprüft werden. Hierdurch werden Prozesse optimiert, eine verbesserte Datenverwaltung über den gesamten Lebenszyklus einer Fabrik hinweg sichergestellt sowie die Steigerung der Termin- und Kostensicherheit gewährleistet.

Mehr Info zu FaBIM

Schaubild: Ganzheitliche Betrachtung von Gebäude- und Fabriklebenszyklus. Fabrikplanung, -ausführung, und -betrieb.
© Fraunhofer IGCV
Vernetzung von Gebäude- und Produktionssystemplanung mit BIM

Zur Validierung unserer Forschungsinhalte und -ergebnisse entsteht eine digital modellierte und attribuierte Batteriezellfabrik, die im Rahmen von FaBIM als Beispielfabrik verwendet wird. Das Video zeigt einen Flug durch das digitale Modell.

Datenschutz und Datenverarbeitung

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Projekt »BIMPro«

Automatisierte Integration digitaler Teilmodelle in Punktewolken

BIMPro – Bestandsdigitalisierung zur Nutzung von Building Information Modeling in bestehenden Produktionsumgebungen


In dem bereits abgeschlossenen Kooperationsprojekt BIMPro wurde das Ziel verfolgt, digitale Fabrikmodelle teilautomatisiert mithilfe einer Bestandsdigitalisierung zu erstellen und ein Nutzungskonzept für die Modelle über Building Information Modeling im Fabrikbetrieb zu entwickeln. Bislang wurde BIM insbesondere im Bestand kaum genutzt, was sowohl auf die aufwendige Bestandsdigitalisierung als auch auf fehlende Nutzungskonzepte und unbekannte Nutzenpotentiale zurückzuführen ist. An diesen Punkten setzte das Projekt BIMPro an. Zum einen sollte der Aufwand für die Nachbearbeitung der Punktewolke, welche üblicherweise die Basis für eine Bestandsdigitalisierung bildet, zum BIM-Modell reduziert werden, indem ein funktionsfähiger Algorithmus für die automatisierte Integration von digitalen Teilmodellen, wie z. B. Produktionsanlagen, in Punktewolken entwickelt wurde. Dieser Lösungsansatz sollte auf seine technische Machbarkeit untersucht werden und eine Bewertung gegenüber einer rein manuellen Modellgenerierung erfolgen. Zum anderen wurde ein Nutzungskonzept für das entstehende ganzheitliche Modell erarbeitet und einem konventionellen Ansatz gegenübergestellt.

Mehr Info zu BIMPro

Weitere Projekte

Hier finden Sie einen Überblick zu verschiedenen Referenzprojekten am Fraunhofer IGCV.

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