Um diese Ziele zu erreichen werden verschiedene Strategien für wandlungsfähige Produktionssysteme im Fahrzeugbau erarbeitet. Die Umsetzung und die Evaluation der erwarteten Wandlungsfähigkeits- und Flexibilitätssteigerungen sollen an realen, erleb- und begreifbaren Anwendungsbeispielen mit hohem Multiplikator-Effekt erfolgen. In diesem Zusammenhang soll am Fraunhofer IGCV eine Demonstratorplattform aufgebaut werden, welche den Erkenntnistransfer in die Industrie und in andere Forschungsarbeiten sichert. Um für die Mitarbeitenden in der Montage eine durchgängige Informationsbereitstellung für die neuen Arbeitsabläufe zu gewährleisten, werden zusammen mit ciuplenu Arbeitsanweisungen aus einer zu entwickelnden Datenbank mit der Produktionssystemstruktur verbunden. Auch dieses Montageassistenzsystem wird an den Demonstrator des Fraunhofer IGCV prototypisch angebunden.
Zusammen mit Hörmann Rawema hat das Fraunhofer IGCV ein digitales Abbild des Montagesystems von MAN Truck & Bus erstellt. Hierfür wurden 196 Laserscans und mehrere hundert Fotos photogrammetrisch verarbeitet. Mit einer eigens entwickelten Methodik zur Ermittlung der Anpassungsbedarfe in der Produktion wurden anschließend Fokusprozesse abgeleitet. Diese Daten werden nun in Simulationsumgebungen überführt, um Transformationsszenarien virtuell abzusichern. Dabei werden Softwaretools von der Produktionsstruktur bis zur Prozessebene eingesetzt. Die Fokusprozesse bestimmen dabei, auf welcher Ebene einzelne Montagestationen virtuell abgebildet werden. Sind keine Anpassungen an der Station nötig, so wird diese lediglich auf der Strukturebene modelliert. Stehen erhebliche Anpassungen an, dann werden die einzelnen Montageschritte detailliert auf Prozessebene abgebildet.
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts tragen somit zur wesentlichen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im Bereich elektrischer Nutzfahrzeuge bei. Darüber hinaus führen sie so auch zur Sicherung von Arbeitsplätzen und zur globalen Senkung der CO2-Emissionen.